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Was ist ein Anagramm?

Was ist ein Anagramm?

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Mein Sohn blätterte gerade mein neues Rätselheft durch. Plötzlich stockte er und fragte: „Mama, was ist ein Anagramm?“ Er war auf dieses Wort gestoßen und auf die darunter stehende Aufgabe. Normalerweise wird das Anagramm im Deutschen und vor alle in Rätselheften als Schüttelwort bezeichnet. Aber in diesem Rätselheft stand wirklich Anagramm. Also, was ist ein Anagramm nun?

Was ist ein Anagramm – Eine Definition

Unter Wissenschaftlern wird das Anagramm als „Umstellung von Symbolsequenzen“ definiert. Einfach gesagt ist es die Neuanordnung der einzelnen Buchstaben eines Wortes oder eines Satzes. Dieses Umstellen der Buchstaben wird als Anagrammieren bezeichnet.

Allgemeine Anagramm Beispiele

Augenzwinkern
Nanniwerkzeug
Eichel
Leiche
Einkommenssteuer
kuemmert einen so
Gras
Sarg
Hurensohn
Rosenhuhn
Ingenieur
Eigenruin
Olympische Spiele
Miese Psychopille
Palindrom
Aprilmond
Santa
Satan
Sport
Prost
Torte
Toter

Der Ursprung des Anagramms

Der Ursprung des Anagramms liegt vermutlich im Orient. In alten jüdisch-kabbalistischen Schriften wurde das Anagramm als Verschlüsselungsmethode verwendet, um geheime Botschaften zu übermitteln.

Aber auch die alten Griechen wussten, was ein Anagramm ist. Als Erfinder gilt Lykophron von Chalkis (um 320 v. Chr. bis ca. 280 v. Chr.). Er hat aus dem Namen seines Arbeitgebers, dem Pharao Ptolemaios II, das Anagramm „apo melitos“ gebildet und diesem damit mächtig geschmeichelt. Denn das bedeutet übersetzt in etwa „von Honig“.

Wie entsteht ein Anagramm?

Ein Anagramm ist also die Umstellung von Buchstaben eines Wortes oder eines Satzes zu einem anderen Wort oder einem anderen Satz, welcher nicht unbedingt Sinn machen muss. Ein sinnvolles Wort erhöht aber den Reiz dieser Wortspielerei. Ein sinnvolles Anagramm zu erhalten hängt von zwei Faktoren ab: Erstens der Anzahl der Buchstaben. Je mehr Buchstaben das Anfangswort hat, desto unwahrscheinlicher wird es ein sinnvolles Anagramm bilden zu können. Zweitens ist das sinnvolle Anagrammieren abhängig von der Buchstabenhäufigkeit der jeweiligen Sprache. Je ausgefallener die Buchstaben des Anfangswortes sind, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit auf ein sinnreiches Anagramm zu kommen. Im Deutschen sind zum Beispiel Wörter mit J, Q, X oder Y sehr undankbar, um Anagramme zu bilden.

Anagramm-Dichter und die Verwendung in Büchern

Neben dem Verschlüsseln von Botschaften werden Anagramme auch in Prosa und Literatur eingesetzt. Ein bekannter Anagramm-Dichter ist Friedrich Wolfenter. Auch Walter Moers, der Erfinder von Käpt`n Blaubär, anagrammiert gerne. In seinen Büchern über den Kontinent Zamonien („Die Stadt der träumenden Bücher“ und „Das Labyrinth der träumenden Bücher“ zum Beispiel) sind die Namen seiner Figuren Anagramme bekannter Schriftsteller der Zeit.

Beispiele für Anagramme bei Walter Moers

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Abradauch Sellerie = Charles Baudelaire

Akud Ödreimer = Eduard Mörike

Ali Aria Ekmirrner = Rainer Maria Rilke

Avegeus Luftbart = Gustave Flaubert

Balono de Zacher = Honoré de Balzac

Beula Smeckett = Samuel Beckett

Braz Tuschnerf = Franz Schubert

Clas Reischdenk = Charles Dickens

Dölerich Hirnfidler = Friedrich Hölderlin

Edd van Murch = Edvard Munch

Edo La Efendi = Daniel Defoe

Eiderich Fischnertz = Friedrich Nietzsche

Eseila Wimpershlaak = William Shakespeare

Evadeweld von Worthgeiler = Walther von der Vogelweide

Evubeth van Goldwein = Ludwig van Beethoven

Fatoma Hennf = E.T.A. Hoffmann

Fidemus Grund = Sigmund Freud

Flar Froc = Carl Orff

Gofid Letterkerl = Gottfried Keller

Heidler von Clirrfisch = Friedrich von Schiller

Helmub Wischl = Wilhelm Busch

Herles Olmshock = Sherlock Holmes

Jonas Nussrath = Johann Strauss

Manu Kantimel = Immanuel Kant

Melodanus Graf Watzogam = Wolfgang Amadeus Mozart

Nartinan Schneidhasser = Hans Christian Andersen

Odion La Vivanti = Antonio Vivaldi

Ojahnn Golgo van Fontheweg = Johann Wolfgang von Goethe

Olyander Conthura = Arthur Conan Doyle

Orca de Wils = Oscar Wilde

Orphetu Harnschauer = Arthur Schopenhauer

Perla la Gadeon = Edgar Allan Poe

Regard Wanrich = Richard Wagner

Sanotthe von Rhüffel-Ostend = Annette von Droste-Hülshoff

Smygor Smodesstuk = Modest Mussorgsky

Sweng Ohrgeiger = George Gershwin

Ugor Vochti = Victor Hugo

Valther Musag = Gustav Mahler

Vochtigan Venng = Vincent van Gogh

Wilka El Bami = William Blake

Woski Ejstod = Dostojewski

Ydro Blorn = Lord Byron

Zank Frakfa = Franz Kafka

Zimon und Trax = Max und Moritz

Wie du Anagramme finden kannst

Walter Moers erzählte übrigens in einem Interview in der WELT, dass er keine Anagramm-Generatoren mag, sondern Scrabble-Buchstaben zur Findung der Anagramme aus einer Reihenfolge von Buchstaben gebraucht. Probiert trotzdem einfach unseren Anagramm-Generator. Für ein Anagramm aus einem anderen Wort empfehlen wir dir gerne den Anagramm-Generator des Spieleentwicklers Frank Nestel . Auch er stand uns schon in einem Interview Rede und Antwort. Hier erfährst du auch, wie sein Anagramm-Generator entstand.

Du willst mehr darüber erfahren, was ein Anagramm ist? Wir haben auf unserer Seite einige Beispiele für dich mit lustigen Anagrammen und Anagrammen aus Namen.

Bildquellen

  • anagramm beispiel was ist ein anagramm: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH