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Kreuzwortkolumne #37 - Harz hat's!

Kreuzwortkolumne #37 - Harz hat's!

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Das Harz muss fließen!

Harz ist ein amorpher Feststoff vom Allerfeinsten! Es kommt ganz unterschiedlich daher: gelblich-bräunlich, klar bis trüblich, mit und ohne Dino-DNA, zumeist klebrig, doch dabei immer wasserfest! Das Harz ist ein ganz exklusives Exsudat, welches von Bäumen abgesondert wird, vornehmlich, um Verletzungen zu verschließen.

ACHTUNG: Bei aller äußerlichen Ähnlichkeit zu türkischem Honig wird trotzdem dringend davon abgeraten, das Harz auf der Zunge zu tragen!

Gut Lack!

Nicht nur Schellack für die Langrille, auch Kolophonium für die antiseptische Bogenpflege, des Weiteren Farben, Lacke, Klebstoffe, Brennstoffe, ja, sogar Gewürze, Gummi(s), Räucherwerk, Kühlschmiermittel, (H)arzneimittel und vieles Anderes mehr basieren allesamt auf Harz!

Als einziges nichtpflanzliches Tier produziert die Lackschildlaus eine harz-ähnliche Substanz, welche bei uns Menschen bis in die 60er Jahre als Schellack auf den Plattenteller kam.

Des Baumes Pech ist des Menschen Glück!

Wie die Kiefer schufen sich viele andere harzerzeugende Bäume ihre eigene Nemesis - den Harzer, auch bekannt als Pecher oder Harzscharrer. Diese Holzfrevler ließen unser aller Freund den Baum aufs allerschändlichste zur Ader, um sich am pathologischen Harz zu laben, welches eigentlich dem Wundverschluss dienen sollte. Die deutsche Bork'n Roll-Band STAMMREIN besingt dies ungeschönt in einer Zeile ihres Liedes "Stockendes Blut": «Bei mir hast du die Wahl der Qual / Stacheldraht im Harzkanal!».

Ungeachtet internationaler Abkommen steht tropisches Harz bei Wilderern immer noch besonders hoch im Kurs, wie diese harzzerreißende Aufnahme beweist (ACHTUNG: schockierende Inhalte!)

Harzeleid

Doch WARUM das alles? Nun, wir Menschen sind bis aufs Innerste vom Neid zerfressen darüber, dass unser eigener Wundgrind nicht einmal zum Schmucke taugt. Anders gesagt, würde sich wohl niemand ernsthaft darum bemühen, etwa nach einem verschollenen Schorfsteinzimmer zu suchen.

Fossiles Harz - Bernstein

Bernstein (präzis: Börnsteen) wird seit grauer Vorzeit als gelber Schmuckstein gehandelt und geschätzt. In der Antike wurde zunächst angenommen, es handele sich um ausgehärteten göttlichen Harn. Auch Honig stand zwischenzeitlich zur Diskussion, bis man sich vorläufig auf erstarrtes Erdöl verständigte. Ein jüngeres Exemplar hingegen ist die amerikanische Jazzmusikerin Sarah Bernstein (*1985). Beim Bitterfeldit handelt es sich um eine spröde Bernsteinart, welche 1986 in Bitterfeld entdeckt wurde. Das Rumänit geht vermutlich inhaltlich auf Mammutbäume zurück. Beim Simetit wollte der Harzspender aus teuerlichen Gründen anonym bleiben. Es wird jedoch der Laubbaum dahinter vermutet.

Das Harz der Finsternis

Glück beim Pech: die österreichische Schwarzföhre, auch bekannt als Schwarzkiefer, produziert das hochwertigste Harz der Welt! Die Zweinadlige derer von Pinus hebt sich vom niederen laubtragenden Pöbel unter anderem dadurch ab, dass sie, bei relativer Anspruchslosigkeit, stramme 800 (!) Altersringe zu produzieren vermag und dabei dennoch nicht dem Altersknarrsinn verfällt. Dank dieser edelterpentinen Eigenschaft hat es Lady McPech, wie sie von einigen Harzern schelmisch genannt wird, schon auf so manche Theaterbühne gebracht - wenn auch, zugegebenermaßen, ausschließlich in der Horizontalen...

Ein altes Juchei aus der Pecherei besingt es: "Ihr Harz, ihr Harz, es knarret nicht!" Darob gereichen die Bretter der Schwarzkiefer zu famosen Tanz- und Bühnenböden (im Bild unten.).

Hemlock - Die Verarmtenadel

Die Schierlingstanne, auch bekannt als Hemlock oder Tsuga, ist dermaßen harzarm, dass es ihre Bretter in der Regel nur zu Saunaböden bringen. Dennoch (oder gerade deswegen) lautet ihr Wappenspruch seit eh und je: "Schweiß drauf!".

Diese Harzarten kommen in den Garten

Gummiharze - Autoreifen, Matratzen, Porengummi und viele andere Fetischartikel wären ohne die Träne des Baumes, den Kautschuk, nicht denkbar.

Heilkräftiges Harz - Der Stinkasant liefert die Grundlage für die medizinische Abhilfe bei allen möglichen Zipperlein, von Libidoverlust bis Blähungen! Traditionell wird dieses Gummiharz als indisches Gewürz verwendet (hier gibt es das Rezept für Stinktopf).

Metzgerharz -  auch Brüh- oder, noch treffender Saupech genannt. Es wird zur professionellen Enthaarung (allerdings post mortem) von Schweinen und Geflügel verwendet. Für den Hausgebrauch beachten Sie bitte folgenden Anwendungshinweis: 1. Haut mit Brühharz einstäuben, sodann 2. mit wohltemperiertem Wasser (70 Grad) überbrühen. Hernach das Haarkleid abschaben. Hält ein Leben lang!

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