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Vogel des Jahres 2015: Ein Greifvogel

Vogel des Jahres 2015: Ein Greifvogel

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Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und sein bayrischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), wählten den HABICHT zum Vogel des Jahres 2015. Nach dem Grünspecht 2014 folgte nun ein Greifvogel, der trotz Jagdverbot seit den 1970er Jahren immer noch illegal abgeschossen, gefangen oder vergiftet wird. „Es gibt immer noch einzelne Jäger, die ihn als Konkurrenten bei der Jagd auf Hasen und Fasane sehen“, so NABU-Vizepräsident Helmut Opiz. Dabei ginge von einem Greifvogel relativ wenig Gefahr aus, denn diese Vögel jagen nur geschwächte Tiere. Der Habicht zum Beispiel bevorzuge wildlebende Ringel- oder Stadttauben sowie Krähen, wie LBV-Vorsitzender Ludwig Sothmann in der offiziellen Pressemitteilung zur Wahl bestätigt.

Einteilung der Art Greifvogel hat sich verändert

Neben dem HABICHT gehören auch BUSSARD, ADLER, WEIHE, MILAN und Altweltgeier, kurz GEIER, zu den Greifvögeln und werden nach neuerer Unterteilungsart zu den Habichtverwandten (Accipitridae) gezählt. Ein Greifvogel ist auch der FISCHADLER (Pandionidae). Die Falken (Falconiformes) und Eulen (Strigiformes) gehören hingegen laut Vogelkundler nicht mehr zur Art GREIFVOGEL, da diese beiden Arten nicht phylogenetisch, also von der stammesgeschichtlichen Entwicklung her, mit den anderen aufgeführten Vögeln verwandt sind. Dennoch kommen diese auch noch heute in einem Rätsel in Frage, wenn ein Greifvogel gesucht wird. Eine genaue Auflistung findet ihr deshalb in unserer Kreuzworträtselhilfe und hier eine Auflistung der Tiere, die es in Deutschland noch gibt:

BUSSARDE – Mäusebussard, Raufußbussard, Wespenbussard

WEIHEN – Kornweihe, Rohrweihe, Wiesenweihe

HABICHTE – Habicht, Sperber

MILANE – Rotmilan, Schwarzmilan

ADLER – Seeadler, Steinadler

FISCHADLER

FALKEN – Merlin, Turmfalke, Wanderfalke

EULEN – Waldkauz, Steinkauz, Habichtskauz, Raufußkauz, Waldohreule, Schleiereule, Sumpfohreule, Uhu

Unterscheidung der Greifvogel-Arten

Weltweit gibt es ungefähr 310 Greifvogelarten, wenn wir die Falken noch mit reinrechnen. In Europa leben aber nur 39 davon. Regelmäßig beobachten können Interessierte in Mitteleuropa höchstens zwölf echte Greifvogel-Arten. Hierzu gehören zum Beispiel der HABICHT, der SPERBER, aber auch der MÄUSEBUSSARD und der SEEADLER. Doch ein Greifvogel ist nicht gleich Greifvogel. Wie du unsere Beispiele auseinander halten kannst, erfährst du hier:

Der SPERBER ist zum Beispiel ein relativ kleiner Greifvogel, der sich in strukturierten Landschaften, aber auch in Wäldern, Parks und Friedhöfen heimisch fühlt. Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen, meist so 35 cm. Wenn er die Flügel ausspannt beträgt die Spannweite rund 60 cm. Er lauert gerne von höheren Punkten auf seine Beute und stürzt sich dann darauf. Das nennen Vogelkundler „Ansitzjäger“. Im Winter jagt er meist Singvögel an ihren Futterplätzen. Von der Gefiederfärbung und der Gestalt hat er Ähnlichkeit mit dem HABICHT.

Der HABICHT ist ungefähr doppelt so groß wie der Sperber. So beträgt die Spannweite des Greifvogel-Weibchens auch rund 110 cm. Am Schwanz finden sich vier bis fünf dunkle Querbänder. Seien Flügel sind relativ kurz mit gerundeten Enden, der Schwanz ist lang und wenig gefächert. Habichte sind weit verbreitet und standorttreu. Sie überwintern sogar in Europa. Sie jagen Eichhörnchen, Kaninchen und mittelgroße Vögel.

Der MÄUSEBUSSARD ist der häufigste Greifvogel in Europa. Er ist auch ein Ansitzjäger. Wenn du die Natur genau beobachtest, kannst du ihn sicherlich mal sehen, da er sehr lange in der Luft kreist. Mit seinen langen breiten Flügeln mit einer Spannweite von 130 cm, seinem relativ kurzen Schwanz und der gedrungenen Hals- und Kopfpartie ist er relativ auffällig. Er ist ein „Teilzieher“, das heißt, die mitteleuropäischen Tiere bleiben im Winter hier. Die osteuropäischen ziehen dahingegen gerne in den Süden.

Der SEEADLER ist der größte Greifvogel Mitteleuropas. Er hat eine Körperlänge von 90 cm und eine Spannbreite von 240 cm. Er lebt an Küsten oder Binnengewässern. Die Tiere erbeuten gerne bis zu acht Kilo schwere Fische, können aber auch Füchse oder Schwäne überwältigen. Die Beine des Seeadlers sind kahl, der Schwanz ist kurz und weiß und am Ende keilförmig zugespitzt.

Bildquellen

  • NABU_Habicht_vogel des jahres_M_Varesvuo_greifvogel: <a href="https://www.nabu.de/downloads/fotos/vdj/NABU_Habicht_3_M.Varesvuo.jpg" target="_blank" rel="nofollow">NABU Photograph: M. Varesvuo</a>