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Die schönste Zeit des Jahres kommt: Der ZEIT-Scrabble-Sommer!

Die schönste Zeit des Jahres kommt: Der ZEIT-Scrabble-Sommer!

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Der ZEIT-Scrabble-Sommer ist eine Instanz in der deutschen Scrabble-Szene. Neun Sommerwochen lang fiebern Scrabble-Fans der jeweils neusten Ausgabe der ZEIT entgegen, um dort ihren nächsten Zug zu spielen. Viele schauen danach bestimmt neugierig in unsere Scrabble-Hilfe, um zu sehen, ob ihr Zug der Beste war. Genauso wie Sebastian Herzog. Er ist der Macher des Rätsels. Welche Hilfsmittel er neben der Scrabble-Hilfe noch nutzt, wollte er mir im Gespräch nicht verraten. Dafür hat er aber viele andere Geschichten aus 15 Jahren ZEIT-Scrabble-Sommer erzählt.

So funktioniert der ZEIT-Scrabble-Sommer

Zu finden sind die Rätsel des ZEIT-Scrabble-Sommers jede Woche donnerstags in der ZEIT und online auf zeit.de. Drei Wörter werden zum Spielstart von Sebastian Herzog gelegt. Dazu sieht der Leser ein festgelegtes Buchstaben-Bänkchen. Daraus muss er das bestmögliche Wort bilden und es bis Montagmittag abschicken. Unter allen Einsendungen ermittelt Sebastian das Wort mit den meisten Punkten und integriert es in das Scrabble-Brett.

Neun Wochen lang erscheint das Spielbrett mit immer neuen Ergänzungen. Unter den besten Spielern werden tolle Preise verlost. Eine Reise, Einladungen zum ZEIT-Scrabble-Turnier und einige kleinere Preise – z.B. Scrabble-Spiele und Bücher.

Das finale Spielbrett aus dem Jahr 2014 ist online noch zu bewundern:

Der ZEIT Scrabble Sommer 2014

Sebastian Herzog, Präsident des Scrabble Deutschland e.V.

Der erste ZEIT-Scrabble-Sommer

Im Sommer des Jahres 2000 ging das große Scrabbeln zum ersten Mal los. Ein Jahr zuvor hatte Sebastian Herzog bereits begonnen, wöchentliche Scrabble-Rätsel für das ZEIT-Magazin zu verfassen. Nun stand mit dem ZEIT-Scrabble-Sommer eine neue Aufgabe vor ihm. Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Aber Sebastian erinnert sich noch gut, dass nicht alles reibungslos ablief:

Die Resonanz war überwältigend und mehrheitlich positiv. Aber es gab auch Dissonanzen, zum Beispiel bei der Lösung KÄUEN. Damals gab es das heutige Reglement noch nicht. In der Spielanleitung stand nur der Satz „Erlaubt ist, was die Grammatik zulässt“. Wir haben damals die Dudenredaktion konsultiert und die Form KÄUEN für zulässig erklärt. Als ich an jenem Donnerstagabend nach Hause kam, hatte ich von der ZEIT sechs DIN A4-Seiten gefaxt bekommen, vollgeschrieben mit Telefonnummern von Lesern, denen das nicht schmeckte. Ich habe jeden einzelnen angerufen. Das war hart.

Übrigens hat Sebastian Herzog höchstpersönlich die Scrabble-Regeln geschrieben, damit beim Spielen keine Fragen mehr offen bleiben (mehr über Sebastian Herzog liest du in meinem ersten Interview mit ihm). Im ersten Jahr des ZEIT-Scrabble-Sommers wurden Einladungen zum Scrabble ZEIT-Turnier am Wörthersee verlost. Der Hauptpreis war ein Auto.

Glückliche Scrabbler und eine hohe Dunkelziffer

Die Begeisterung für den ZEIT-Scrabble-Sommer ist ungebrochen. Insgesamt gab es im letzten Jahr 4.800 Einsendungen. Sebastian Herzog ahnt aber, dass noch mehr Menschen miträtseln:

Der ZEIT-Scrabble-Sommer entwickelt sich ganz hervorragend, hat jedes Jahr mehr Teilnehmer – und eine nicht zu unterschätzende Dunkelziffer. Soll heißen: Etliche Leser tüfteln insgeheim mit, schicken aber keine Vorschläge ein. Aus dieser Gruppe outen sich mir gegenüber manche Leser nur, wenn sie eine Frage oder Anmerkung haben. Sie wollen nur spielen, nichts gewinnen.

Für Sebastian sind die neun Scrabble-Wochen im Sommer immer etwas besonderes:

Ab Sonntag werde ich immer etwas hibbelig, was sich erst legt, wenn ich Montagmittag die Datei mit den Vorschlägen der Leser erhalte. Für mich ist es ja auch sauspannend, ob mein Favorit tatsächlich das wertreichste Wort darstellt! Ein besonderes Highlight sind auch die Anrufe bei den Gewinnern. Es bereitet mir ein diebisches Vergnügen, Fortunas Sprachrohr zu sein. Manchmal habe ich Leute am Apparat, die fast heulen vor Glück, weil sie in ihrem Leben noch nie etwas gewonnen haben. Dann freue ich mich fast genauso sehr wie sie.

In einem Jahr sollte der ZEIT-Scrabble-Sommer tatsächlich eingestellt werden. Doch das ließen die Scrabble-Fans nicht zu, wie mir Sebastian gerührt erzählt hat: „Da haben sich sogar mir bis dato Unbekannte an die Chefetage gewandt, um den Fortbestand zu erbitten."

So kann Sebastian Herzog auch dieses Jahr wieder an einem spannenden Einstieg für den ZEIT-Scrabble-Sommer tüfteln. Wie der aussieht, hat er mit natürlich nicht verraten, nur, dass er schon eine tolle Start-Idee hat.

Der ZEIT-Scrabble-Sommer 2015

  • Er beginnt am 9. Juli 2015
  • Der Hauptpreis ist wieder eine Traumreise
  • Wer mitmachen möchte, bewirbt sich online auf zeit.de
  • Unsere Scrabble-Hilfe darfst du natürlich erst benutzen, nachdem du dein Wort an die ZEIT abgeschickt hast. Ehrensache!

Bildquellen

  • Sebastian_Herzog_Scrabble_Deutschland: Sebastian Herzog, privat
  • ZEIT_Scrabble_Sommer: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH