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Kreuzwortkolumne #66 - Metall

Kreuzwortkolumne #66 - Metall

erstellt am von  in  Kreuzworträtsel-Kolumne 

Was wären Blechlawinen, Drahtesel, Zinnsoldaten und Diebstahl ohne Metall? Ohne Gold! und Silber wären sowohl Reden als auch Schweigen Bankrotterklärungen. Wir bezahlen mit Metall und wickeln darin unsere Speisen ein, bevor wir sie in den Hausmüll werfen. Wir erkennen uns in Metallen wieder und bringen einander damit um - vermutlich aus exakt den selben Gründen.

Metall

Metalle sind chemische Elemente die folgende Eigenschaften aufweisen:

Eine hohe Leitfähigkeit für Wärme (zum Beispiel Silber) und Elektrizität (Kupfer, Aluminium),

Duktilität (Formbarkeit), Undurchsichtigkeit und reflektierenden Glanz, sowie

ein relativ hoher Schmelzpunkt, dieser reicht von minus 39 Grad (Quecksilber) bis 3422 Grad (Wolfram)

Vier Fünftel aller chemischen Elemente sind Metalle. Unsere Kreuzworträtsel-Hilfe hat sie alle.

Manche Metalle, wie Uran und Plutonium, liefern kernige Energie bis in jede Zelle. Schutz bieten hier Bleiwesten und Zinksärge. Andere, wie Messing und Kupfer, töten nur Keime ab und sind perfekt für Türklinken und Haltestangen in Krankenhäusern, Bussen und Bahnen geeignet. Ablecken sollte man sie aber tunlichst nicht. Eine Schicht des Leichtmetalls Aluminium hinter dem Spiegelglas macht es möglich, dass wir uns beim Rasieren oder Zähneputzen nicht verletzen. Und rostfreier Edelstahl gehört heute in jede gute Küche.

Die Eiserne Jungfrau ist nicht nur das Spitzenmodell unter den Hinrichtungsautomaten, sondern eignet sich zwischen zwei Sitzungen auch als begehbarer Kleiderschrank. Falls die Tür mal hinter Ihnen zufällt - klopfen Sie auf Holz!

Seit Jahrtausenden bezahlen, arbeiten, bauen, kochen und meucheln wir mit Metall. Höchste Eisenzeit also, sich seine Vielfältigkeit einmal genauer anzuschauen.

Metallgemeinwissen

In der Kupfer(stein)zeit ca 4000 v. Chr. wurden die ersten Metallspiegel gehämmert, vermutlich aus reinem Selbsthass. Es entstanden außerdem erste Werkzeuge und Beile, sowie Grabbeigaben für beim Heimwerken Verunfallte und vom Beil Erschlagene.

Die Bronzezeit ab 2700 v. Chr. brachte noch bessere und tödlichere Werkzeuge und Waffen zutage, darunter erste Bronzeschwerter, Beile und Streitwagen, sowie Münzen um diese zu bezahlen. Metall wurde nun auch im Bauwesen verwendet.

Mit Beginn der Eisenzeit ab 800 v. Chr. werden Eisengegenstände in Mitteleuropa verbreitet.

Im siebten Jahrhundert v. Chr. wird erstmals waffenfähiges Eisen von China nach Afrika geliefert.

Im vierten bis achten Jahrhundert bereisen die Wikinger die Welt und führen überall die neuesten Schwert- und Axtmodelle vor. Diese Invasions-Expos waren damals, für Viele, der letzte Schrei, auf jeden Fall aber ein einschneidendes Erlebnis.

Schwerter sind wie Messer, nur besser! Mit ihnen bekommt der Begriff "Armlänge" ganz neue Qualität, wie diese zeitgenössische Karikatur deutlich zeigt. Sogar die Leibhaftige Gerechtigkeit kommt nicht ohne Richtschwert aus. Und kann man sich die Kreuzzüge ohne Schwerter vorstellen? Weiß Gott, nein.

Waffenfähiges Metall

Wer immer noch bezweifelt, dass alle Menschen einen gemeinsamen Vorfahren teilen, der sei daran erinnert, dass überall dort, wo Eisen verarbeitet wurde, das Schwert noch vor dem Sparschäler erfunden wurde. Schwerter, aus Bronze gegossen oder aus Eisen geschmiedet, finden sich seit der Antike in Europa, dem Orient und in Asien. Die ältesten Bronzeschwerter (viertes Jahrtausend v. Chr.) wurden aus einer Mischung von Kupfer und Arsen hergestellt. Etwa 1500 Jahre später wurden bronzene Klingen in Kleinasien und der Ägais gegossen, weitere Tausend Jahre später in Nord- und Mitteleuropa.

In der sogenannten vorrömischen Eisenzeit, etwa 800 v. Chr., wurden in Mitteleuropa und China die ersten Eisenschwerter geschmiedet.

Ab den Wikingern (ca. 8. Jahrhundert) bis zum Mittelalter wurden die Klingen bald immer größer. Das Schwert des friesischen Piraten und Freiheitskämpfers Pier Gerlofs Donia (1480-1520) maß ganze 2,13 Meter und wog sechs Kilogramm. Obwohl sein Träger ebenfalls eine stattliche Hüfthöhe besaß, hinterließ er beim Gehen eine Furche im Boden. Der Ausdruck "Schwerter zu Pflugscharen" geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf diesen Umstand zurück.

Metall war am Aufstieg und Fall großer Reiche beteiligt, sei es in Form von Geld oder Kriegsgerät. Doch wie konnten wir es überhaupt so weich kommen lassen?

Schmieden - Metall umformen like AmBOSS

Gib ihm etwas zum Verbrennen und Die-Scheiße-Herausklopfen und der Mensch wird erblühen. Gold!, Silber und Kupfer lassen sich eben noch kaltschmieden. Um dauerhafte Legierungen von reinstem und härtestem Stahl zu schaffen, muss der ganzen Sache ordentlich Feuer unterm Erz gemacht werden.

Eisenerz wird anfangs auf 800 Grad erhitzt, damit Schwefel und andere Stoffe entweichen. Durch Begießen des erhitzen Metalls mit Schlamm oder Asche werden Verunreinigungen entfernt. Später sorgen Temperaturen von 1300 Grad und mehr für die nötige Formbarkeit, in der Regel mit einem geeigneten Hammer und Tiefschlagschutz (danke, IG Metall!). Um für eine gleichmäßige Verteilung des Kohlenstoffes zu sorgen, wird der glühende Rohling wiederholt flach geklopft, gefaltet, wieder flachgeklopft und erneut gefaltet.

Was für Toilettenpapier gilt, gilt auch für Stahl. Je mehr Lagen gefaltet werden, umso stabiler ist es am Ende. Zu häufiges Falten führt jedoch zu Materialverlust. Das Abschrecken mit Wasser oder Öl trägt zur Härtung entscheidend bei. Hier sind gutes Timing und Feingefühl gefragt, um die Elastizität zu erhalten.

Ein Erz und seine Seele

Erze sind natürliche im Boden vorkommende eisenhaltige Gesteine und werden seit der Antike durch den Menschen abgebaut. Magnetit, Hämatit und Siderit sind die wichtigsten Eisenerzminerale.

Zu den Schwarzmetallerzen gehören unter Anderem die Titanerze und die Nickelerze. Kupfer-, Blei- und Zinkerze gehören zu den Buntmetallerzen, Aluminium-, Magnesium- und Lithiumerze finden wir bei den Leichtmetallerzen. Gold!-, Silber- und Platinerze sind die drei Edelmetallerze.

Eisen - Was die Welt zusammenhält

Der Erdkern besteht überwiegend aus Eisen, dem auf Grund seiner hohen Dichte stabilsten Element. Nach oben strömendes Magma bringt die Metalle zur Erkruste. Eisen wurde schon früher benötigt, um Hieb- und Stichwaffen zu schmieden, mit denen man das Blut seiner Mitmenschen vergoss um an das darin enthaltene Eisen zu kommen. China, Brasilien, Australien und Indien fördern mit über 80 Prozent das weltweit meiste Eisenerz.

Die vom Transport- und Bergbauunternehmen Vale betriebene Carajás-Mine ist die weltweit größte Eisenerzmine und befindet sich, bis zu dessen vollständiger Rodung, im Amazonasurwald. Vale ist mitverantwortlich für diverse Umweltkatastrophen, verursacht hauptsächlich durch Dammbrüche. 2012 erhielt Vale den Negativpreis Public Eye Award für die Umsiedlung von 40.000 Menschen und die großflächige Überflutung des Urwaldes.

Stahl

Stahl ist eine Legierung aus Eisen und Kohlenstoff, wobei das Eisen mindestens zu 98 Prozent rein sein sollte, da es sich sonst um Gusseisen handelt. Gusseisen ist nicht schmiedbar, kann aber dennoch zu plastischer Verformung benutzt werden.

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Siegermetalle - The Gold!, the Bad and the Ugly

Gold!

Gold! ist sortenrein, rostfrei und trotz seiner Schwere gut verdaulich, wie der Fußballstar Franck Ribéry anfang 2019 unter Beweis stellte. Die Gier der Europäer nach Gold! brachte schon so manche indigene Kultur an den Rand der Vernichtung und tut dies heute noch. Ironischerweise stammt Gold! aus dem Weltall und ist vor Ewigkeiten als milliardenschwere Wirtschaftsflüchtlingswelle von unsicheren Herkunftssternen zu uns gekommen. Das meiste davon ist im Erdkern versickert, als unser Planet noch keine schöne Kruste ausgebildet hat.

Silber

Silber wird seit über 7000 Jahren von Menschen verarbeitet und findet ebenfalls in der Herstellung von Spiegeln Verwendung. Es besitzt unter allen Metallen die höchste elektrische und thermische Leitfähigkeit. Als Kolloid wird Silber unter Anderem zur Desinfektion genutzt. Seine reinigenden Eigenschaften sind legendär, davon kann so mancher Werwolf ein Liedchen singen.

Bronze

Bronze besteht aus Kupfer und ein wenig Zinn. Obwohl es sich um die erste gezielte Legierung der Menschheitsgeschichte handelt, bekleidet Bronze dennoch stets den dritten Platz. Dafür hätten Schlagzeuger ohne Bronze keine Crashbecken. Und überhaupt bestehen die meisten Gold!medaillen eh zu über 90 Prozent aus Silber, also - was soll's!

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Über den Autor

Der Autor ist tot...und ich bin der lebende Beweis dafür. Mein Motto: "Der Dativ ist des Objektes Stativ."

Bildquellen:

Titelbild: Dominik Wachsmann; Copyright: frost || films; Photograph: Peggi Petzold

Bearbeitung: Frederik Schrader für 1337 UGC GmbH

Bild Eiserne Jungfrau: via Wikimedia Commons, Public Domain

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Bild Eheschneidung: via Wikimedia Commons, Public Domain

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Gif Nude blacksmiths hammering via Wikimedia Commons, Domaine public

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