Die Seite für Wortspiele und Wortspielereien

Wörter mit chen am Ende

Wörter mit chen am Ende

erstellt am von  in  Wortwissen 

Wenn aus dem Rachen des Drachen Feuer entfleuchen, dann rauchen die flachen Häuschen in München - Dieser Satz zeigt, wieviele Wörter es mit chen am Ende gibt. So manchen ist dies kaum bewusst! Doch nicht bei allen Wörtern mit chen am Ende wird chen als Endung eingesetzt. Die folgende Liste zeigt einige Wörter mit chen am Ende, bei denen chen keine Endung darstellt. Die Herkunft und Geschichte der Wörter ist jeweils sehr unterschiedlich.

Substantive mit chen am Ende findest du zum Beispiel in dieser Liste:

DRACHEN
EICHEN
KUCHEN
PUSCHEN
RECHERCHEN
SACHEN
TATSACHEN
VERBRECHEN
WACHEN
WOCHEN

Es gibt aber auch Wörter mit chen am Ende, die Verben sind. In dieser Liste einige Beispiele:

ABMACHEN

LÖSCHEN

MISCHEN

WACHEN

WISCHEN

 

Wörter mit chen am Ende können Verniedlichungsformen sein

Wenn wir aber Sprüche wie „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“ oder auch Lieder wie „Schlaf Kindchen, schlaf“ hören, dann wissen wir intuitiv, dass Wörter mit chen am Ende Verniedlichungen oder Verkleinerungsformen darstellen.

Das Nomen KIND wird so zum Nomen KINDCHEN und meist stellen wir uns darunter ja dann ein kleines Kind vor.

Bei Wörtern mit chen am Ende ist somit die Bedeutung des Wortes verändert, wobei die Wortart gleich bleibt. Das nennt der Linguist dann übrigens Expansion.

Linguisten sprechen übrigens nicht von Wörtern sondern von Morphemen. Ein Morphem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit einer Sprache. Da wir keine Linguisten sind, verwenden wir den Begriff Wort in diesem Artikel mal synonym für Morphem.

Nicht nur Wörter mit chen am Ende verniedlichen

Aber nicht nur Wörter mit chen am Ende sind Verniedlichungen, auch Wörter mit lein. Der Linguist nennt die grammatikalische Verkleinerungsform eines Substantivs übrigens Diminutiv.

Merkspruch: chen und lein machen alle Dinge klein!

Im Deutschen ändert sich bei Wörtern mit chen oder lein am Ende der Vokal in der Stammsilbe zum entsprechenden Umlaut und unbetonte letzte Vokale werden gerne ausgespart: So wird aus Sack durch die Silbe chen am Ende Säckchen und aus der Hose durch chen am Ende das Höschen. Hiervon gibt es aber auch wieder Ausnahmen: Aus Paul wird zum Beispiel nicht Päulchen sondern Paulchen. Wörter mit chen am Ende sind übrigens immer sächlich und erhalten damit den Artikel „das“. Das gilt auch für Wörter mit lein am Ende.

Verniedlichungen in Dialekten

Bei Wörtern mit chen am Ende kommt die Endsilbe aus dem mitteldeutschen Dialekt, lein hingegen stammt von der mittelhochdeutschen Endung lîn ab. In Bayern und in Österreich sind jedoch vor allem Wörter mit erl am Ende Verniedlichungen: Aus dem Hund wird der Hunderl. In der Schweiz wird hingegen bevorzugt mit li verniedlicht: Reise wird zu Reisli. Im ostfriesischen Platt werden anstatt Wörter mit chen am Ende gerne die Endung je oder tje gesetzt. Ein Beispiel hierfür ist der Name Antje. Der ist die Verkleinerungsform von Anna und heißt so viel wie „kleine Anna“. Im Niederdeutschen entspricht das der Endung ke: So wird aus Anna die Anke.

Namen werden aber auch gerne mit i am Ende verniedlicht

Auch das i wirkt im Deutschen verniedlichend – gerade bei Vornamen. So werden besonders gerne Kosenamen mit i am Ende gebildet: Aus Hans wird Hansi und aus Paul auch mal Pauli.

Wenn du mehr über Kosenamen erfahren möchtest, kannst du das bei uns nachlesen!

Wörter mit chen am Ende ohne Grundform

Bei bestimmten Wörtern mit chen am Ende ist uns die Grundform zudem kaum noch bekannt und wir verwenden sie nicht mehr. Oder wusstet ihr, dass Kaninchen von dem Wort Kanin kommt oder die Grundform von Mädchen die Maid ist?


Es gibt übrigens noch weitere Endungen, die Wörter verändern können: So waren Wörter mit -ung am Ende häufig vorher Verben. Was die Endung ung noch so kann, erfährst du in unserem Beitrag dazu.

Bildquellen

  • woerter mit chen: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH