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„Mir macht es im Scrabble Spaß Mauern zu bilden“

„Mir macht es im Scrabble Spaß Mauern zu bilden“

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Syke ist eine kleine Stadt in Niedersachsen, ruhig südlich von Bremen gelegen. Doch regelmäßig wird sie im Herbst zum Treffpunkt für Scrabbler aus ganz Deutschland. Dann finden hier der „Syker Scrabbleherbst“ statt.

Bis dahin ist es noch etwas hin, dennoch wollen wir euch den Mitbegründer dieses Turniers, Heinz-Jürgen Michel vorstellen. Wir sprachen mit ihm über das Syker Scrabbleherbst, Turniere allgemein und sein Interesse an dem Wortspiel Scrabble.

 „Syker Scrabble-Turnier ist aus der Not heraus geboren“

 Bis zum Achten Syker Scrabbleherbst ist es noch etwas hin. Wie entstand eigentlich die Turnieridee?

Eigentlich aus der Not heraus. Unsere jetzt acht und zwölf Jahre alten Kinder waren damals noch kleiner. Zu Scrabble-Turnieren zum Bespiel nach Braunschweig zu fahren, war schwierig. Also trafen wir uns mit einigen Scrabble-Begeisterten in Syke. Daraus entstand das Turnier!

Wie hat sich das Scrabble-Turnier über die Jahre entwickelt?

Ich fand die damals bestehenden Scrabble-Turniere verbesserungswürdig, deshalb haben wir anfangs immer was Neues ausprobiert: Wir waren in Deutschland zum Beispiel die ersten, die mit Uhr gespielt und mit dem TSH-Programm von John Chew gearbeitet haben.

Das TSH-Programm ist eine Scrabble-Turnier-Software, welches von den Turnierleitern genutzt wird, um festzulegen, wer mit wem spielt und um die Ergebnisse einzugeben. Es hilft bei der Tabellenführung und entscheidet über Wort-Herausforderungen. Das TSH-Programm wird mittlerweile auch bei der Scrabble Weltmeisterschaft genutzt.

Als open source Software hat John Chew das TSH-Programm ab 1999 entwickelt, weil er – laut eigenen Aussagen – es leid war, während Scrabble-Turnieren Schweizer Paarungen per Hand einzugeben.

Weitere Informationen findet ihr auf Englisch hier!

Was ist denn das Besondere an einem Turnier für Scrabbler?

Erstmal kommen viele nette Leute zusammen. Wir treffen immer wieder neue, aber auch alte Bekannte. Dann hat so ein Scrabble-Turnier schon Sportcharakter. Die Teilnehmer messen sich untereinander, üben sich in Taktik und man stellt sich auf Gegner ein. So ein Scrabble-Turnier ist schon ein spaßiges Event!

Hört sich an, wie ein Schachturnier. Dafür muss man ja bekanntlich gut vorher üben. Wie oft übst du eigentlich Scrabble vor einem Turnier?

Derzeit eher weniger. Ich bin nicht so der Typ, der Wortlisten auswendig lernt. Zudem habe ich viel beruflich zu tun mit dem Vorsitz der Syker-Grünen-Fraktion und der frischeKISTE, die wir vor Ort anbieten. Wenn ich einmal Rentner bin, kann ich das bestimmt alles nachholen.

Heinz-Jürgen Michel wurde 1967 in Anröchte geboren. Nach dem Biologiestudium in Mainz und Bremen machte er sich 1994 mit einer Gemüsekiste per Abo in Verden selbständig. 2001 folgte der Umzug nach Syke. Hier arbeitet er mit Jochen Voigt zusammen. Seine Abo-Kiste fusionierte mit der bestehenden Syker-Variante zur jetzigen „frischeKISTE“. Seit 2011 ist er Fraktionsvorsitzender der Grünen vor Ort und engagiert sich im Stadtrat der kleinen Stadt in Niedersachsen.

Von Scrabble als Kombination von Logik und Mathematik fasziniert

 Was macht denn das Spiel Scrabble an sich zu etwas Besonderem? Was fasziniert daran?

Das ist sicherlich für jeden etwas anderes. Mich fasziniert die Kombination von Logik und Mathematik. Mir persönlich macht es Spaß Mauern zu bilden. Oft überlege ich, welche Wörter ich legen könnte, noch bevor mein Gegner seinen Zug gemacht hat oder denke an diese Stelle könnte man jetzt wunderbar ein bestimmtes Wort legen. Leider ziehe ich dann eher selten die dazu passenden Buchstaben.

Wie lange spielst du denn schon selber Scrabble?

Das kann ich gar nicht mehr genau sagen. Als Kind hatte ich keinen Bezug zu Scrabble, da habe ich mehr Rätsel gelöst. Aber Wörter und Wortspiele und Worträtsel haben mich schon immer begeistert. Irgendwann, etwa Anfang des Jahrhunderts, stieß ich im Internet auf das Scrabble-Rätsel der ZEIT und Ralf Brostedts web-scrabble. Im ZEIT-Forum nahm ich auch an Diskussionen teil und traf mich eben dann auch ganz real mit anderen Scrabblern. Heute spiele ich online praktisch jeden Tag und fahre wieder rund viermal im Jahr zu Turnieren, die Kinder sind ja jetzt größer.

Hein-Jürgen Michel scrabbelt sowohl auf dem Brett als auch virtuell gerne.

Apropos Kinder: Wie finden die das Hobby des Papa? Mögen sie auch Scrabble?

Der Große, jetzt 19, hat damals bei der Scrabble-AG an seiner Schule, die ich geleitet habe, mitgemacht. Mit 14, 15 Jahren schwand sein Interesse. Die Mädchen spielen auch schon einmal Scrabble. Aber wir spielen auch gerne andere Brettspiele zusammen; gerade ist bei uns Blokus angesagt.

Blokus

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Blokus wurde 1990 von Bernard Tavitian entwickelt. Es ist ein strategisches Brettspiel für zwei bis vier Spieler, ähnlich dem dem Pentamino-Spiel

 

Heinz-Jürgen, danke für den Einblick darin, was Du über Scrabble denkst und viel Erfolg bei der Organisation des Achten Syker Scrabbleherbstes.

Bildquellen

  • heinz juergen michel privat: Hein-Jürgen Michel, privat
  • 024_scrabble: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH